Bei herrlichstem Sommerwetter und fast schon tropischen Temperaturen hatten sich 41 begeisterte Beagler mit 31 Beagles am Hundeplatz nahe der Alz eingefunden. Brigitte und Jürgen Schulze hatten Platz und Versorgung perfekt organisiert, so dass es weder den Hunden noch ihren Begleitern an etwas mangelte.
Für den Nachmittag – für Suchen- oder Nachsuchenarbeit an sich die eher ungünstigste Zeit – hatte ich den Teilnehmern angeboten, mit ihren Hunden erste Gehversuche zur Fährtenarbeit zu unternehmen. Außerhalb des Hundeplatzes im Revier eines befreundeten Jägers hatte ich dafür zusammen mit Hermann Sprengler – Danke für die Hilfe! – drei kurze, unterschiedliche Übungsfährten vorbereitet: Fährte 1 mit gespritztem Rehwildschweiß; Fährte 2 eine Schleppe mit einer Rehdecke und Fährte 3 getreten mit Schwarzwildschalen.
Tatsächlich meldete sich eine überraschend große Gruppe mit mehr als 10 Hunden, um zu sehen, wie ihr Beagle mit diesen zumeist völlig neuen Eindrücken umgeht. Das Spektrum der gezeigten Leistungen war erwartungsgemäß breit gefächert.
Für Hunde mit jagdlicher Erfahrung waren die kurzen, frischen Übungsfährten kein Problem. Aber auch die Beagle, die bereits Erfahrungen auf dem Gebiet des Mantrailing gesammelt hatten, zeigten, dass sie gelernt haben, ihre Nase einzusetzen und so erfolgreich ans Ziel zu kommen.
Bei den jungen, unerfahrenen Beaglen und den Neulingen auf der Fährte gab es den bzw. die furchtlosen Draufgänger, die mit Drang nach vorne und übermäßigem Tempo erst lernen mussten, Nase und Geschwindigkeit in Einklang zu bringen, um Erfolg zu haben. Am Stück angekommen, wurde dieses dann zerzaust und in Besitz genommen.
Und daneben waren die vorsichtigen und zurückhaltenden Beagle, die sich erst langsam und mit Zurückhaltung auf das für sie neue Terrain begaben, aber im Laufe der Fährtenarbeit an Sicherheit gewannen und erfolgreich zum Stück gelangten. Aber auch dort war erst einmal Vorsicht angesagt.
Ich denke, es war für alle Teilnehmer und ihre Hunde eine wertvolle Erfahrung. Insbesondere der Spaß, den die Beagle bei der Arbeit haben, sollte Ansporn sein, mit den Hunden weiter zu arbeiten. Dank ihrer genetischen und körperlichen Voraussetzungen sind unsere Beagle für die Nasenarbeit prädestiniert. Sie ist eine art- und beaglegerechte Beschäftigung, die zum einen ausgeglichene, zufriedene Beagle beschert und zum anderen die Bindung zwischen Hund und Führer stärkt. Wer keine Möglichkeit hat seinen Beagle jagdlich zu beschäftigen, kann problemlos im Mantrailing seines Hundes Erfüllung finden.
Ich freue mich, wenn es gelingt, den einen oder anderen für eine entsprechende Arbeit mit seinem Beagle gewinnen zu können.
Peter Schacherbauer